Wiederkunft Jesu Christi

HANDBUCH ORIENTIERUNG: Religionen, Kirchen, Sekten, Weltanschauungen, Esoterik.

Bibeltreue Theologie (im Unterschied zu Vertretern einer "liberalen Theologie ") geht aus von der wirklichen, sichtbaren Wiederkunft Jesu Christi in Macht und Herrlichkeit.

Jesus Christus kommt wieder als der im Buch Daniel beschriebene Menschensohn , das heisst als Weltenrichter:

"Und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn" (Dan 7,13).

"Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel" (Mt 24,30). 

Der "Menschensohn" ist der Sohn Gottes, der als der Richter auf den Wolken des Himmels erscheint.

Im Gegensatz zu der Lehre verschiedener Sekte n und Schulen wird Jesus Christus sichtbar wiederkommen:

"Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben". (Sach 12,10). Oder noch deutlicher:

"Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels" (Mt 26,64).

"Es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde" (Offb 1,7).

Es wird ausdrücklich das Sehen, das optische Wahrnehmen betont, genauso wie bei der Auferstehung.

Jesus wird "auf den Wolken des Himmels" kommen (Mt 24,30). Dies wird von manchen symbolisch gedeutet, aber wir bemerken, wenn wir einmal die Himmelfahrt betrachten: Jesus wurde zusehends aufgehoben und dann von einer Wolke hinweggenommen (Apg 1,9). Ich denke, dass die Hinwegnahme in eine andere Dimension erfolgt ist. Aber sicherlich wird Jesus, wenn er sichtbar hier wiederkommt, auch inmitten dieser sichtbaren Schöpfung erscheinen - und dann natürlich von nirgendwo anders als vom Himmel her, von oben.

Jesus wird plötzlich wiederkommen (vgl. Mt 24,27).

"Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen" (1. Thess 5,2 f.).

Dies ist eine ganz deutliche Warnung an eine Menschheit, die denkt, selber ihr Friedensreich aufrichten zu können (Neue Weltordnung). Gerade weil dies ("kommen wie ein Dieb") so negativ besetzt ist, verwendet Jesus dieses Bild für sich selber, um sein überraschendes Erscheinen noch drastischer darzustellen. Dies kommt an folgender Stelle zum Ausdruck:

"Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!, so geht nicht hinaus; siehe er ist drinnen im Haus!, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohnes sein" (Mt 24,26 f.).

Jesus Christus kommt in Macht und Herrlichkeit wieder. Beim ersten Mal kam er in Niedrigkeit; beim zweiten Mal kommt er in Herrlichkeit. Beim ersten Mal kam er, um die Schuldfrage zu lösen; beim zweiten Mal kommt er, um die Machtfrage zu lösen. Er wird herrschen über alle seine Feinde. Sie werden sich alle zu seinen Füssen legen müssen (1. Kor 15; Phil 2). Dann werden ihn auch alle Menschen sehen dürfen oder müssen, je nachdem auf welcher Seite sie gestanden haben.

Und Jesus kommt nicht allein wieder, sondern mit all seinen Engeln , die ihm die Treue gehalten haben, die nicht zu Dämonen geworden sind:

"Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern" (Mt 24,31).

Der Wiederkunft Jesu Christi gehen bestimmte Zeichen (vgl. Mt 24 parr.) voraus, die wir beachten sollten, um für die Begegnung mit ihm bereit zu sein (Zeichen der Zeit).

Lit.: R. Pache, Die Wiederkunft Jesu Christi, viele Aufl.; L. Gassmann, Was kommen wird, 2002.

Lothar Gassmann


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