Freie evangelische Gemeinden (FeG)

HANDBUCH ORIENTIERUNG: Religionen, Kirchen, Sekten, Weltanschauungen, Esoterik.Die FeG gehen auf Freikirchen (Eglise libre, Eglise de Dieu) zurück, die sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der französischsprachigen Schweiz aus der Staatskrche herauslösten, weil sie den theologischen Liberalismus ablehnten und keine Abendmahls-Gemeinschaft mit Ungläubigen haben wollten. 1832 gründete Adolphe Monod in Lyon/Frankreich die "Eglise évangelique libre". Diese lernte im Jahre 1841 der Kaufmannsgehilfe Hermann Heinrich Grafe (1818-1869) kennen. Grafe wurde der maßgebliche Initiator der ersten FeG in Deutschland, die am 22.11.1854 in Elberfeld-Barmen (Wuppertal) gegründet wurde.

Die FeG betonen die Freiheit des Einzelnen in Glaubensfragen und die Autonomie der einzelnen Gemeinden, die nur lose im Bund FeG zusammengefasst sind. Die FeG möchten nichts verbindlich machen außer der Bibel. Deshalb akzeptieren sie außer dem >Apostolikum auch kein Glaubensbekenntnis als bindend. Obwohl die Glaubenstaufe bevorzugt wird, ist sie für die Mitgliedschaft bei den FeG nicht verpflichtend. Am Abendmahl kann jeder teilnehmen, der durch Gottes Geist wiedergeboren ist. In den letzten Jahren ist bei verschiedenen FeGs eine Öffnung für ökumenische und charismatische Lehren festzustellen. Auch bezüglich des Bibelverständnisses ("Unfehlbarkeit und/oder Irrtumslosigkeit?") existieren unterschiedliche Ansichten innerhalb des Bundes FeG.

Lothar Gassmann


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